Donnerstag, 14. März 2024

Mitmachtage im März - Wir brauchen Euch!

Hofbrief: KW 11

Regenwasser von den Gebäudedächern für die Gemüsebewässerung sammeln, mit dem Sonnenlicht eigenen Strom erzeugen  das hört sich konsequent an für einen Biobetrieb und irgendwie auch ziemlich simpel. Die Mühen der Ebene sind dann die Abwasserrohre, die man beim Baggern zerdeppert und Sonntag noch flicken darf. Und auch die Tausende von Euro teuren Schaltkästen für den Solarstrom können Einem schon mal die optimistische Weltsicht ein wenig trüben.

Schön, dass wir oft auf Eure Unterstützung zählen können, ob bei den Planungstreffen von Verein und Genossenschaft oder bei der praktischen Umsetzung bei den Mitmachtagen – gerne auch schon wieder diesen Samstag (16. März). Vielen Dank!

Termine:

Meistens machen Mitmachtage sehr hungrig.

Wir freuen uns deshalb immer über Jemanden, der/die zu 13 Uhr einen Mittagsimbiss mit Hoflebensmitteln vorbereitet. Bei Interesse bitte den Hof per Mail kontaktieren: mail@entrup119.de

  • Sa., 16. März, 10 Uhr – Ende offen:
    Mitmachtag „Regenrohre anschließen II“ –
    Das Niederschlagswasser vom
    Dach der neuen Scheune soll für die Freilandbewässerung abgeleitet und gesammelt werden. Letzte Woche haben wir einen guten Anfang gemacht; jetzt sollte es weiter gehen. Wir bündeln die Fallrohre und verlegen Rohre im Boden. Eventuell können wir die Gräben auch schon wieder verschließen.
    Bitte denkt an feste Kleidung und Schuhe/
    Stiefel.
    Verbindliche Anmeldung über folgenden Link:
    https://terminplaner6.dfn.de/de/p/6588d3683a73252ad3823fe2d37ec704-619839

  • Sa., 23. März, 10 Uhr – 13 Uhr:
    Mitmachtag „Steine sammeln“ –
    Einige haben bereits Bekanntschaft gemacht mit unserem „Tüschenkamp“. Dort haben unsere Vorvorgänger Bauschutt im Boden verklappt. Seit Jahren wäscht der Regen immer wieder Steine an die Oberfläche. Jetzt ist es wieder so weit. Wir dürfen wieder Steine sammeln, damit die Pflanzenwurzeln sich auch in diesem Sommer gut entwickeln können.
    Verbindliche Anmeldung über folgenden Link:
    https://terminplaner6.dfn.de/de/p/6588d3683a73252ad3823fe2d37ec704-619839

Donnerstag, 7. März 2024

Unruhe

Hofbrief: KW 10 

Nach dem langen grauen nassen Herbst und Winter freuen sich Mensch und Tier über das trockene Frühlingswetter. Die Tage werden immer länger. Die Böden auf Äckern und Wiesen trocknen rasant. Die Bäuerinnen und Gärtner werden langsam unruhig, denn im Frühjahr gibt es genug zu tun:

Auf den Gemüsefeldern ist es endlich wieder Pferdearbeit möglich: Kalk streuen, pflügen, grubbern, eggen, Dämme aufwerfen für die ersten Pflanzungen. Nach der langen Winterruhe müssen die Zugpferde erst wieder Kondition aufbauen.
Die Wiesen werden abgeschleppt, um Maulwurfshügel einzuebnen. Auf den Weideflächen werden Zäune ausgebessert, damit die Schafe wieder stundenweise auf die Weide gehen können – noch ist das Futter auf der Weide knapp und die Verdauung der Tiere muss sich erst wieder auf frisches Gras einstellen.

Anfang März sind zwei neue Auszubildende zu unserem Team dazu gestoßen.
Milan beginnt seine Lehre zum biodynamischen Landwirt. Die letzten Jahre hat er bei der NABU-Station Münsterland Teilnehmende des FÖJ und BFD in praktischem Naturschutz angeleitet.
Lars wechselt vom Bioland-Betrieb Laakenhof zu uns ins zweite Lehrjahr im Gemüsebau. Er hat bereits Erfahrungen mit Schlepperarbeiten im Acker- und Gemüsebau gesammelt und interessiert sich jetzt für die Arbeit mit unseren Zugpferden.
Wir wünschen den Neuen ein gutes Ankommen und einen beschwingten Start!

Termine:

  • Sa., 09. März, 10 bis 13 Uhr (evtl. 14 Uhr):
    Mitmachtag „Regenrohre anschließen“ an der neuen Scheune –
    Das Niederschlagswasser vom Gebäudedach soll für die Freilandbewässerung abgeleitet und gesammelt werden. Wir installieren die Fallrohre und verlegen evtl. schon erste Rohre im Boden.
    Wir freuen uns auch über Verstärkung, die erst um 12 Uhr kommt und dafür bis 14 Uhr bleibt. Bitte denkt an wetterfeste Kleidung und Schuhe!
    Verbindliche Anmeldung über folgenden Link: https://terminplaner6.dfn.de/de/p/6588d3683a73252ad3823fe2d37ec704-619839

Donnerstag, 29. Februar 2024

Endlich wieder Mitmachtag

Hofbrief: KW 9

Ende Februar verabschieden wir nach zwei Ausbildungsjahren Lennart aus dem Gärtnereiteam. Mit seinem Humor und seiner besonderen Liebe für die Gänse hat er so manchen grauen Tag aufgeheitert und wird uns somit sehr fehlen.
Lennart ist noch auf der Suche nach einem neuen Wirkungsort in Süddeutschland
. Wir wünschen viel Erfolg und einen guten Start!

Die ersten diesjährigen Lämmer sind jetzt alt genug um von den Müttern entwöhnt zu werden. Sie ziehen in den kleinen Stall mit Auslauf in der Hofmitte, bis im April die Weidesaison beginnen kann. Werden Lämmer abgesetzt, haben wir natürlich mehr Milch für die Käserei übrig, sodass auch hier in den nächsten Wochen das Angebot wachsen wird.

Termine:

  • Sa., 09. März, 10 bis 13 Uhr (evtl. 14 Uhr):
    Mitmachtag "Regenrohre anschließen" an der neuen Scheune –
    Das Niederschlagswasser vom Gebäudedach soll für die Freilandbewässerung abgeleitet und gesammelt werden. Wir installieren die Fallrohre und verlegen evtl. schon erste Rohre im Boden.
    Wir freuen uns auch über Verstärkung, die erst um 12 Uhr kommt und dafür bis 14 Uhr bleibt. Bitte denkt an wetterfeste Kleidung und Schuhe!
    Verbindliche Anmeldung über folgenden Link: https://terminplaner6.dfn.de/de/p/6588d3683a73252ad3823fe2d37ec704-619839

Donnerstag, 22. Februar 2024

Olles Wintergemüse? Tolles Wintergemüse!

Hofbrief: KW 8 

Der dunkle Teil des Winters ist überstandenes ist jetzt spürbar länger hell und die Sonne klettert, wenn sie sich mal zeigt, schon recht hoch über den Wald und die Hecken. Nachts kühlt es oft noch stark ab; derweil haben wir tagsüber auch schon 17°C gemessen; unsere Gewächshäuser erwärmen sich unter den Sonnenstrahlen auf über 25°C.

Für gewöhnlich pflanzen wir Mitte-Ende Februar in den Folientunneln das erste Frühlingsgemüse: Salat, Kohlrabi, Fenchel und Weißkohl, Spinat und Stielmus. Aktuell bereiten uns jedoch die vielen Niederschläge sogar im geschützten Anbau Schwierigkeiten. Das viele oberflächennahe Grundwasser drückt von unten in die Folientunnel rein. Einige Beete sind zu nass und können nicht für die Pflanzung vorbereitet werden. Da ärgert man sich doppelt, wenn es warm genug ist für die Frühjahrskulturen, aber man bekommt sie nicht in die Erde.

Wer sich dagegen in den letzten Wochen über das olle Wintergemüse ärgert, dem seien tolle saisonale Zubereitungsmöglichkeiten empfohlen, ausführlich bebildert und beschrieben auf unserem Instagram-Kanal oder in unserem Blog. Lasst Euch inspirieren!

Seit Wochen melken wir die Schafe von Hand, um die wenige Milch, die uns die Lämmer übrig lassen, möglichst verlustfrei zum Verkäsen zu sammeln. Mittlerweile sind es über achtzig Tiere. Sobald die ersten Lämmer Ende Februar entwöhnt werden und die Milchmenge steigt, können wir die Melkmaschine wieder in Betrieb nehmen.

Donnerstag, 15. Februar 2024

die ersten Frühlingsboten

Hofbrief: KW 7 

Das trübe Wetter kann die ersten Frühlingsboten nicht aufhalten: Die Singvögel stimmen ihre Lieder an. Die ersten Frühblüher, Schneeglöckchen und Erlen wurden gesichtet.
In den Folientunneln
wachsen die Wintersalate wieder etwas schneller. Salat, Stielmus und Spinat keimen in der Jungpflanzenanzucht für die Pflanzungen im März. Außerdem werden bereits Paprika und Auberginen gesät – sie brauchen viel Wärme und wachsen zunächst sehr langsam, auf der Fensterbank und im Frühbeet, bis sie dann im Mai in die Gewächshäuser gepflanzt werden.

Auf den Feldern und Wiesen entnehmen wir Bodenproben, um den Gehalt an Humus und den wichtigsten Pflanzennährstoffen zu ermitteln und Bodenversauerung zu bemerken. Die Analyseergebnisse aus dem Labor erlauben uns im langjährigen Vergleich Rückschlüsse auf unsere Bewirtschaftungsweise. Ist die Düngung mit dem hofeigenen Schafmist ausgewogen und ist der kohlensauere Kalk das Richtige, um Bodenversauerung entgegen zu wirken? Ist die Fruchtfolge vielfältig genug, um einseitiger Verarmung des Bodens vorzubeugen? Bauen wir ausreichend Gründüngungspflanzen an, damit der Humusgehalt sich positiv entwickeln kann?
Allerdings sind die
Prozesse im Boden immer sehr komplex, viele biologische, physikalische und chemische Einflussfaktoren spielen eine Rolle. Nicht immer lässt sich ein Mangel oder Überschuss an bestimmten Inhaltsstoffen kurzfristig beheben. Die gute fachliche Praxis trägt manchmal erst nach Jahrzehnten Früchte,

Auch im Schafstall herrscht ein reges Treiben. Über 80 von 110 Schafen haben bereits gelammt, die Lämmer springen vergnügt durch den Stall, machen ihre Wettrennen, Bocksprünge, klettern und tragen kleine Kämpfe miteinander aus.
Die
Schafmütter gehen morgens und abends in den Melkstand und wir melken die Milch ab, die die Lämmer übrig gelassen haben. Da kommt noch nicht sehr viel zusammen, aber schon genug, dass wir regelmäßig Milch verarbeiten können. Mit den ersten Joghurt- und Quarkgläschen sowie Käsetalern wurde die Saison 2024 eröffnet.
La
sst es Euch schmecken!

Ökomarkt MS morgen nur von 12 - 15 Uhr

Wir sind am Freitag, 16. Februar 2024
von 12 - 15 Uhr

auf dem Ökomarkt / Domplatz in MS und
freuen uns auf euer Kommen! 

Ab 15 Uhr räumen wir unseren Standplatz und
machen Platz für die
Demo gegen den AfD-Neujahrsempfang.

Donnerstag, 8. Februar 2024

100 Jahre Biodynamisch

100 JAHRE BIOLOGISCH-DYNAMISCHE BEWEGUNG

Von Michael Olbrich-Majer, Demeter e.V.

Abnehmende Fruchtbarkeit, schlechtere Lebensmittel – die anthroposophischen Landwirte, die 1924 Rudolf Steiner um eine Vortragsreihe im schlesischen Schloss Koberwitz gebeten hatten, wollten Anregungen für eine bessere Landwirtschaft. Noch während des Kurses gründeten sie einen Versuchsring – Vorläufer aller heutigen Demeter-Organisationen.

Steiners Ideen zur Landwirtschaft wurden rasch an verschiedenen Orten in Mitteleuropa, aber auch in Übersee praktiziert und beforscht. Seit 1927 verwenden die Pioniere den Begriff „biologisch-dynamisch“ für die Methode und ab 1928 kennzeichnet die Demeter-Marke das so Erzeugte. 1941 wurden die biologisch-dynamischen Organisationen vom NS-Regime verboten.

Nach dem Krieg bauten in Deutschland ein paar Dutzend Betriebe und Aktivisten die biodynamische Arbeit wieder auf. 1957 waren es bereits knapp 100 anerkannte Demeter-Betriebe. Um den noch jungen und umstrittenen Ökolandbau zu erforschen, gründeten Schweizer Demeter-Bauern mit anderen 1978 ein Forschungsinstitut, das FiBL, an dem u. a. ein Langzeitversuch zeigen soll, was Bio kann: Im Vergleich zwischen dynamisch, organisch und konventionell erweist sich biodynamisch als das Beste für den Boden (u. a. publiziert in Science 296, 1694–1697: Mäder, P. et al. [2002]: Soil fertility and biodiversity in organic farming). Auch an weiteren biodynamischen Institutionen wird wissenschaftlich gearbeitet, teils zusammen mit Universitäten.

Bio heißt Bildung – in den Siebzigerjahren werden in Deutschland zwei biodynamische Landbauschulen gegründet, 1983 folgt eine eigenständige regionale Ausbildung für Lehrlinge auf Demeter-Höfen, auch in anderen Ländern entstehen biodynamische Ausbildungsstätten. In Indien und Ägypten stärkt die biodynamische Methode auch Kleinbauern. Die Demeter-Bewegung, von Anfang an international aufgestellt, gründet 1997 einen internationalen Dachverband mit 19 Landesorganisationen.

Bio braucht neben Forschung, Ausbildung und dem Entwickeln guter Lebensmittel auch eine eigene Züchtung, denn Pflanzensorten und Tierrassen sollen zur unkonventionellen Wirtschaftsweise passen. Züchter und Gärtner sind da bereits aktiv, 2010 unterstützt der Demeter-Verband die biodynamischen Pflanzenzüchter mit einer eigenen Richtlinie. Um die Öko-Tierzucht auf den Weg zu bringen, gründet Demeter mit Bioland die ökologische Tierzucht gGmbH, die neben der Zucht eines Zweinutzungshuhns auch die ökologische Rinderzucht verfolgt.

2024 arbeiten weltweit – von Peru bis Japan, von Norwegen bis Australien – in 57 Ländern ca. 6.500 landwirtschaftliche Betriebe auf zusammen über 200.000 Hektar, dazu kommen etwa 2.500 Demeter-Mitglieder aus Verarbeitung und Handel.